Lucana
Lucana, mit bürgerlichem Namen Ana Lucia Pérez Tobón, wurde am 25. Februar 1960 in Bello (Antiquia) in Kolumbien geboren. 1988 eröffnete sie ihr eigenes Studio in Medellin, Kolumbien.
Durch den gezielten Einsatz von Licht und Schatten und die fast schmerzhafte Reduktion auf das Wesentliche weiß Lucana den Betrachter in den Bann ihrer Bilder zu ziehen. Ihre Serie „Mi Gente“, eine beeindruckende Dokumentation über die Ausgestoßenen in Medellin, überzeugt durch die Klarheit der Bildsprache. Straßenkinder, alte Menschen und Jugendliche, oft in Lumpen gekleidet, unterernährt und mit verlebten Gesichtern, stehen sinnbildlich für das Leben auf der untersten Stufe der sozialen Skala. Lucana fotografiert sie jedoch nicht im Vorbeigehen, sondern inszeniert die Bilder wie bei einem offiziellen Fototermin. Damit gibt sie den Porträtierten ihre Würde wieder – und setzt ein klares Statement für Toleranz und Menschlichkeit.
„Tolú”, wie „Mi Gente“ in Schwarz-Weiß fotografiert, ist ein Streifzug durch ein ländliches Anwesen. Das menschenleere Haus wird zum „zeitlosen“, ja fast erhabenen, Raum. Lucana zelebriert in dieser Serie die „Ästhetik des Nichts“ – und zeigt in Perfektion, wie Licht die Dinge verändert, die ärmlichsten Plätze verzaubert.
Ihr Streben nach der reinen, anmutigen Form kommt in den Serien „Formas“ (Körperskulpturen) und „Sentir“ (tanzende Paare) noch deutlicher zum Ausdruck.
Lucana erweist sich dabei immer wieder als Bildhauerin mit der Kamera, deren ästhetische Grundregeln ihre Arbeiten verbinden und die Arrangements bestimmen. Licht ist und bleibt dabei die Basis ihrer Gestaltung; zu Recht werden ihre Arbeiten deshalb auch oft als Lichtbildwerke bezeichnet.