Argentinos – Los Hijos de la Tierra

 

 

Der Argentinier Marcos Zimmermann erhält den Fotopreis 2021 der Michael Horbach Stiftung wegen seiner überwältigenden Landschaftsaufnahmen Patagoniens, die uns auffordern sollen zu retten, was noch zu retten ist. (in den Kunsträumen gezeigt 2013 "Argentinien, der Norden" und 2020 "la tierra / Landschaft") Insbesondere aber für die beeindruckenden Portraits "Nosotros/Wir" seiner argentinischen Landsleute. Entdeckt habe ich den Fotografen in dem richtungsweisenden Bildband der Kölnerin Erika Billeter "Fotografie Lateinamerika" von 1981.

Michael Horbach

 

 

 

Marcos Zimmermann

 

Nosotros/Wir - Los Argentinos

Diese Fotografien sind Teil eines Foto-Essays, der zwischen 2015 und 2018 durchgeführt wurde. Meine Absicht bei der Aufnahme der tausenden von Fotos, die ich für dieses Projekt gemacht habe, war es, in Bildern nach einer Antwort auf die Frage zu suchen, wie wir Argentinier sind. Wo sonst könnte man die Lösung finden, wenn nicht in der Darlegung der Art, wie wir arbeiten, studieren, heilen, glauben, kämpfen, genießen, lieben oder träumen? Die Wahrheit, die eine Kamera, die die Realität aufzeichnet, in der Lage ist zu entlarven, kann dazu beitragen, viele Halbschatten zu zerstreuen. Und in dieser Zeit der "Post-Wahrheit" scheint mir ein direkter Blick auf uns selbst eine treffende Reflexion zu sein.

Beim Versuch, ein Volk wie die Argentinier zu porträtieren, liegt die Schwierigkeit nicht so sehr in den vielen Räumen, Ideen und Seinsweisen, die Argentinien ausmachen, sondern in dem immer partiellen Blick desjenigen, der beobachtet. Die Arbeit eines jeden Fotograf besteht darin, für die fremde Realität durchlässig zu sein. Und wenn mein Blick hier vor allem an der Armut hängen bleibt, dann deshalb, weil mir das Leben, das von einer dringlichen Realität geschnitzt wurde, wahrer erscheint als andere, die in Bequemlichkeit gebettet sind.

Unter diesem Gesichtspunkt ist dies mein politischster fotografischer Essay. Wenn diese Fotografien einige der Eigenschaften widerspiegeln können, die uns als Volk definieren, bin ich zufrieden. Dies ist mein Beitrag zur Erforschung einer gemeinsamen Identität, die wir Argentinier besitzen und die jeden Tag darum kämpft, ihre eigene Form nicht zu verlieren.

Marcos Zimmermann (April 2021)

 

Daniel Muchiut

Los Hijos de la Tierra/Die Kinder der Erde

Foto-Esssay, durchgeführt in den Provinzen von Chaco und von Formosa. Mit den Gemeinschaften Wichis und Piligas.

Die Ausstellung besteht aus drei Essays über dokumentarische Fotografie über die Lebensbedingungen der Aborigines- Gemeinschaften im Land, in der Provinz von Chaco, In den Orten "El Colchén" und "El Techat", im Jahre1992.
In der Provinz von Formosa, Misión Tacaagle, im Jahre 1996, und in San Martín II, Provinz von Formosa, im Jahre 2004.

Im Norden der Argentinischen Republik, ungastliche und mit Bergen bedeckte Orte. Marginalisiert und aus ihrem Land geworfen, versuchen sie, von der Jagd und der Fischerei zu überleben. Verlassen von dem weißen Mann, der sie dazu bringt, in unmenschlichen Situationen zu leben, kämpfen sie mit großer Würde, um ihre Kultur zu erhalten.

"Die Kinder der Erde" ist ein Dokument im Dienste der Bewusstseinsbildung der Menschen, die weit von dieser Realität entfernt leben.