BAHAR BATVAND

Bahar Batvand (*1974 in Ahwaz) studierte Malerei an der Freien Islamischen Universität in Teheran (1994–99). 2000 emigrierte sie nach Deutschland, wo sie ab 2004 Bühnenbild in der Klasse von Prof. Karl Kneidl an der Kunstakademie Düsseldorf studierte (2009 Akademiebrief und Meisterschülerin). Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Als Kind hat Bahar Batvand den ersten Golfkrieg hautnah miterlebt – Prägungen, die bis heute integraler Bestandsteil sowie Anstoß ihrer vielschichtigen künstlerischen Arbeiten sind. Die Zerstörung des Materials zieht sich wie ein roter Faden durch ihr malerisches Oeuvre. Dennoch versteht sie Zerstörung nicht zwangsläufig als etwas Negatives; es geht ihr vielmehr um den Vorgang der Veränderung, um das Prozesshafte.

In der Regel sind es ausrangierte Möbelstücke, Schrottteile und sogenannte ‚unnütze’ Objekte, die ihr als Untergrund für ihre bildlichen Deformationen dienen. In diesen (für die meisten Menschen) wertlosen Dingen entdeckt sie eine eigene Geschichte – aus ihrer Sicht eine unvollendete, denn ihre Arbeit mit diesen Materialien steht noch aus. Das Sinn-Verändernde, das Etablieren einer neuen Substanz, einer neuen Sache, und – wenn man so will – auch eines neuen Wesens.

In der aktuellen Installation liegt eine Art Teppich aus schwarzer Noppenfolie auf dem Boden. Auch hier greifen einerseits Reminiszenzen von Kriegsereignissen und andererseits Materialerkundungen ineinander. Die (chaotische) Ordnung der Dinge wird bewusst ins (geordneten) Chaos übertragen. Das Ergebnis ist nicht nur visuell spannend, sondern auch durchaus hörbar – ein Begehen des Materials lässt Töne entstehen, die wiederum wie eine Art Soundtrack des sichtbar Zerstörten wirken.

Einzelausstellungen:

Gruppenausstellungen (Auswahl):