CHRISTOPH PÜSCHNER & FRANK SCHULTZE

5. Februar - 19. März 2017

„Das nackte Leben – Flucht und Vertreibung
im 21. Jahrhundert“

Christoph Püschner wurde 1958 geboren. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolvierte er ein Studium an der FH für Fotojournalismus in Bielefeld. Seit 1989 ist Christoph Püschner in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, des Balkans, Afrikas sowie des Nahen- und Mittleren Ostens für deutsche Nachrichtenmagazine und Hilfsorganisationen tätig. Seit Sommer 1999 ist er Mitglied der Reportageagentur Zeitenspiegel.

Frank Schultze wurde 1959 geboren und stammt aus Daun/Eifel. Er studierte in Dortmund Fotojournalismus. Seit dem Abschluss 1992 arbeitet er für alle wichtigen deutschsprachigen und internationalen Magazine und Zeitungen wie GEO, Stern, Spiegel, Chrismon, Times, Focus, Natur, Das Magazin, NZZ und Die Zeit. Seit Mai 2000 ist Frank Schultze Mitglied bei der Reportageagentur Zeitenspiegel.

Gewalt und Zwangsvertreibung ist immer das Mittel zur Durchsetzung einer Politik der ethnischen oder religiösen „Säuberung“. Ob es Flüchtlinge vor Terrormilizen sind, wie im Nordirak, oder Klimaflüchtlinge auf der Flucht vor Dürrekatastrophen, wie in Somalia, ob es Staatenlose sind, Heimatlose oder Obdachlose: Immer ist es das schutzlose Leben in der Hoffnung auf eine Zuflucht, ein Bleiberecht, das uns in den Bildern der beiden Reportage -Fotographen Christoph Püschner und Frank Schultze begegnet. Es ist das nackte Leben des „Homo Sacer“, den der italienische Philosoph Giorgio Agamben zur sinnbildlichen Figur der europäischen Krise erklärt hat: Er galt nach römischem Recht als vogelfrei; aber er galt auch als heilig. Christoph Püschner und Frank Schultze erzählen diese Geschichten immer weiter – in ihren Bildern, von denen jedes auch eine eigene Geschichte hat. Es sind nicht die lauten, Schlagzeilen heischenden Geschichten, sondern eher: stumme Zeugnisse des täglichen Leides in den Krisenherden dieser Welt. Es sind auch Bilder einer Geschichte, die längst mitten in Europa, mitten in Deutschland angekommen ist, wie die jüngsten Ausstellungsbilder von Geflüchteten in Karlsruhe, Dortmund und Simmerath beweisen. Und es sind Geschichten, die auch die Fotografen geprägt haben in rund 20 Jahren Reportagefotografie