Christian Lutz (VU)
Christian Lutz wurde 1973 in Genf geboren. Er studierte an der École Supérieure des Arts de l’Image Le 75 in Brüssel. Seine Fotografien basieren auf gewissenhaften, geradezu soziologischen Beobachtungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen.
Die formale Perfektion seiner Bilder offenbart einen geschärften Blick. So gelingt es ihm Schwachstellen gesellschaftlicher Konventionen aufzudecken und Machtinstrumente ihrer Funktion zu entheben.
Nachdem er sich im Rahmen der Arbeit Protokoll mit politischer und in Tropical Gift mit ökonomischer Macht auseinandergesetzt hat, beschäftigt sich Lutz in In Jesus’ Name mit religiöser Macht im Kontext einer evangelikalen Bewegung in der Schweiz. Diese Arbeit bildet den Abschluss einer Trilogie mit grundlegend politischem Charakter. Seine künstlerischen Arbeiten wurden in der Schweiz und im Ausland mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und werden regelmäßig in Ausstellungen gezeigt.
Für diese Fotoreportage ist Christian Lutz mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2011 ausgezeichnet worden.
Tropical Gift
Christian Lutz‘ Reportage taucht ein in eine hermetisch abgeschlossene Welt, die Welt der Wenigen, die von den reichen Öl- und Gasvorkommen Nigerias profitieren. Er dokumentiert das Milieu der nigerianischen Geschäftsleute fernab ihrer Büros in der Hauptstadt Abuja. Er beobachtete deren Alltag zu Hause und begleitete sie zu Sitzungen mit Vertretern des nigerianischen Staates. Im Kontrast dazu stehen das Elend der Zivilbevölkerung und die ökologische Katastrophe im Nigerdelta.