Bettina Flitner

Nach einer Ausbildung als Filmemacherin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin arbeitet Bettina Flitner seit 1989 als freie Fotografin in Köln. Seit 1992 ist sie assoziiertes Mitglied der Fotografenagentur laif. 2005 erhielt Flitner den Fotopreis der Michael Horbach Stiftung.

Face to Face

Charakteristisch für ihre Arbeitsweise sind serielle Werke und inszenierte Porträts, oft in Kombination mit Originalzitaten von den Portraitierten. Aufsehen erregte sie erstmals in den 1990er Jahren mit ihren überlebensgroßen „Fotoskulpturen“ im öffentlichen Raum - der Trilogie „Mein Feind – Mein Herz – Mein Denkmal“. Klaus Honnef schrieb über Flitner: „Seit dem Beginn der neunziger Jahre infiltriert sie den Kunstbetrieb – und sprengt seine Grenzen.“ Häufig lösen ihre Arbeiten kontroverse Debatten aus, wie zum Beispiel der Foto-Essay „Ich bin stolz, ein Rechter zu sein“ (2001). Dafür erhielt sie den „Preis für politische Fotografie“ mit der Begründung: „Aus diesen Bildern spricht genau das, was Hannah Arendt vor Jahrzehnten die ‚Banalität des Bösen’ nannte“. 2014 schrieb die Zeitschrift Photonews anlässlich einer aktuellen Ausstellung über Bettina Flitner: „Sie hat seit 25 Jahren eine singuläre Position in der deutschen Fotoszene“.

Zahlreiche nationale und internationale Einzelausstellungen, sowie zehn Buchveröffentlichungen, darunter Frauen mit Visionen (2006) und Boatpeople (2012). Die Werkschau „Menschen“ setzt den Akzent auf die gesellschaftskritischen Arbeiten von Bettina Flitner aus den Jahren 1989 – 2014, darunter die Foto-Essays „Mein Feind – Mein Herz – Mein Denkmal“ (1992/94/96), „Freier und Prostituierte“ (2013/14), „Sextouristen“ (1994), „Ich bin stolz, ein Rechter zu sein“ (2001), „Nachbarn“ (1991), „Reportage aus dem Niemandsland“ (1989/90), sowie „Mestlin, das sozialistische Musterdorf“ (2014).

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Sundern-Sauerland e.V.