Theo Lambertin

Theo Lambertin wurde 1949 in Köln geboren und verstarb hier viel zu früh im Mai 2016. Nach seiner Lehre und Arbeit als Farb-Lithograph, begann er 1971 ein Studium an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln. Es folgten längere Auslandsaufenthalte, u.a. auf Martinique und in New York. Er arbeitete zwei Jahre als Gastdozent an der Akademie Münster. 1975 erhielte er den August Macke Preis. 2001 war er Artist in Residence und Dozent für „fundamentale ästhetische Kompetenz“ an der Universität Erfurt. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsent. Zuletzt lebte er in Leipzig, Texas und Berlin.

UM DIE MALEREI NICHT ZU VERRATEN

Theo Lambertin präsentiert drei Themenblöcke. Ein Block besteht aus Collagen mit alten, mit Text beklebten Pinseln, aus denen sich Zahnpasta-weiße Farbflüsse ergießen. Benjamin Katz Portraits von Gerhard Richter, die er malerisch überarbeitet hat, bilden einen weiteren Block. Sie bewegen sich - im Stile Richters gemalt - auf einem schmalen Pfad zwischen Persiflage und Hommage. Ein dritter Block zeigt das Motiv eines tiefschwarzen Vogels, dessen faszinierendes Gefieder mit allen Mitteln zum Schimmern gebracht wird.

Lambertins Kunst entsteht in einem offenen Prozess: Er transformiert seine Werke mit jedem der vielen Arbeitsschritte zu befremdend neuen, dichteren Ansichten, wobei sich malerische Überarbeitungen mit fotografischer Dokumentation abwechseln. Seine Arbeiten vereinen mehrere Zeitebenen miteinander, changieren zwischen subjektivem Schaffensprozess und objektiven Reproduktionstechniken.

Lambertin hinterfragt mit einem Augenzwinkern den Begriff der Originalität und des Genies sowie die Rolle der Kunst in Bezug auf Objektivität und Endgültigkeit.