Lissy Winterhoff
Was wir über das Leben wissen sollten

Fotoplastische Arbeiten von 1978 bis heute

Unter diesem Titel eröffnet am 8. September 2024 um 11:00 Uhr in der Michael Horbach Stiftung in Köln eine sehr unorthodoxe Ausstellung. Lissy Winterhoff ist Fotografin ja und zugleich eher eine Seismographin, die in ihrer fotografischen Bildsprache hoch sensible Arbeiten entwickelt. Thematisch reichen die Motive von der Faszination für Naturthemen sowie der Energie jungfräulicher weißer Blütenkelche bis zu politischen Themenfeldern, z.B. einer Serie über die Shoa und poetische Fotografien von jüdischen Friedhöfen. Ergänzt werden diese Motive durch eine messerscharfe Analyse des schwarzen Molochs, des Krieges.

Lissy Winterhoff verknüpft eine Bildsprache, die das Potential der Dinge gekonnt nutzt, und sie versteht, es in ihren Werken emotionale Wort- bildsymbiosen zu schaffen.
Es geht in dieser zweiten Werkübersicht, die in der Michael Horbach Stiftung gezeigt wird, zum einen um sehr herausfordernde Statements, um Archäologie als Quelle, die über die Wege der Welt klug berichtet, aber auch um eine opulente Fülle von Bildstrategien und Themen. Berührende Bilder, die keine klassische Fotografie im Sinne einer journalistischen
Illustration sein wollen, und es geht um uns: Menschen mit all den möglichen Schattierungen.

Fotografische Archäologie

Die hier präsentierte Werkübersicht zeigt Arbeiten seit 1978. Diese

Ausstellung dokumentiert zugleich auch einen technischen Umbruch in

Fotoplastische Arbeiten von 1978 bis heute

der Bildbearbeitung von Lissy Winterhoff. Die Arbeiten, die vor dem Jahr 2021 entstanden, zeigen Werke, die in der Dunkelkammer entwickelt wurden und die extreme Experimentierfreude der Künstlerin belegen. Die Arbeiten nach 2021, welche in digitaler Technik entstanden sind, sprechen eine andere und neue Sprache.

Um Dr. Reinhold Mißelbeck zu zitieren:
Die Kombinationen des Möglichen ergeben reiche Spannung.

Lassen sie sich überraschen und faszinieren von der magischen Kombination aus Harmonie und Weltrecherche sowie von den Dioptrien, die hinter die Fassaden schauen.

Ute Kaldune