"Helden, Monster, Götter und Dämonen"
Helden werden zu Göttern, werden zu Monstern und Dämonen. Was für den einen ein Monster, wird für den anderen zu einem Gott. Einst bewunderte Figuren werden zu Dämonen und manifestieren sich in den Gedanken und Ängsten der Menschen.
Moralische Leitbilder verschwimmen immer mehr. Ethische Grundsätze geraten in Vergessenheit. To Kuehne spielt in seinen Selbstbildnissen mit diesen Bildern, schlüpft in gewohnter, schonungsloser, aber immer augenzwinkernden und selbstironischen Art, in diese Archetypen.
Inszenierungen, die einem vielleicht bekannt vorkommen, sind sein Trojanisches Pferd hinein in die Gedanken und Herzen der Betrachter.
Epische Gestalten vergangener Zeiten treffen auf zeitgenössische Interpretationen, die sich mit den veränderten ethischen und moralischen Vorbildern unserer jetzigen Gesellschaft auseinandersetzen.
Die Ausstellung wäre aber unvollständig ohne die Auseinandersetzung mit den modernen Monstern, die unsere Gesellschaft heimsuchen. Diese dämonischen Kräfte manifestieren sich nicht mehr in mythischen Kreaturen, sondern in den Tiefen der menschlichen Psyche und in gesellschaftlichen Strukturen.
To Kuehne wagt eine introspektive Reise durch das Spannungsfeld von Tradition und Wandel, von Vergangenheit und Gegenwart. Er lädt ein, unsere Wahrnehmung von Helden zu hinterfragen. Seine Selbstinszenierungen erzählen von der Stärke, die in jedem von uns ruht und von der Bedeutung, Verantwortung füreinander zu übernehmen.
Fotografie, Malerei und Installation verschmelzen dabei zu einer Symbiose und fordern dazu heraus, uns mit dem ethischen und moralischen Dilemma unserer Zeit auseinanderzusetzen und die eigenen Handlungen zu reflektieren.